Christ in the City

Für eine Gruppe junger Leute aus unserer Pfarrei wird ein gemeinsamer Akt der Nächstenliebe zu einer neuen Begegnung mit Christus.

Roderick Copia
Junge Freiwillige der Pfarrei Nativity of Our Lord beim Lunch in the Park.

Im Dezember wurde die Gruppe junger Berufstätiger in unserer Pfarrei Nativity of Our Lord in Broomfield (Colorado, USA) eingeladen, mit Christ in the City zusammenzuarbeiten, einer NGO, die dem wachsenden Problem der Obdachlosigkeit in Denver begegnen will. Zu ihren Aktionen gehört mehrmals im Monat ein Lunch in the Park: dabei werden in einem zentral gelegenen Park der Stadt Menschen, die auf der Straße leben, zum Essen eingeladen. 

Ich hatte den begeisterten Bericht eines Freundes gehört, der beim Lunch in the Park mitgeholfen hatte, und beschloss, mitzugehen. Schon nach dem ersten Mal erzählte ich immer wieder Freunden und Gemeindemitgliedern davon. Sogar in den Predigten. Die spürbare Liebe und Freude unter den freiwilligen Helfern und den Obdachlosen war berührend. 

Ein paar Wochen später baten mich die Organisatoren von Christ in the City, mit meinen Leuten das Weihnachtsessen für die Obdachlosen vorzubereiten. Angesichts der schönen Erfahrungen schlug ich das der gerade neu gegründeten Gruppe junger Erwachsener in unserer Pfarrei vor. Sie waren sofort begeistert. Die Winter in Denver können extrem kalt sein. Wir überlegten, eine heiße Suppe und Sandwiches vorzubereiten, dazu Weihnachtsplätzchen, heiße Schokolade und frisches Obst. Alle packten mit an. Einige kochten. Andere bastelten hübsche, mit Zuckerstangen geschmückte Weihnachtsgestecke. Wieder andere kümmerten sich um Musik und Gesang. Während der gesamten Vorbereitungen berührte mich das Engagement und die Kreativität der jungen Leute. Zu Beginn erinnerte ich noch einmal alle, besonders mich selbst, an den eigentlichen Grund, warum wir mit Christ in the City dieses Essen organisieren wollten: um zu lernen, wie Christus zu lieben, und unsere Zeit mit Menschen in Not zu teilen.

Ein Essen um zu lernen,
wie Christus zu lieben

Die Organisatoren baten einige von uns, beim Aufstellen der Tische und Stühle zu helfen, andere servierten die heiße Suppe und die Sandwiches. Die meisten aber sollten sich schlicht zu den Obdachlosen und den anderen Freiwilligen an den Tisch setzen. Gegen Ende der Mahlzeit sangen wir Weihnachtslieder. Ein Tisch diente als improvisierte Bühne. Am Anfang waren die Leute etwas scheu, aber nach ein paar Minuten sangen viele mit, tanzten und hatten Spaß. Es war sehr schön, die Einheit in der Gruppe zu erleben, während wir mit unseren Freunden von Christ in the City das Essen servierten.

Beim wöchentlichen Treffen der jungen Berufstätigen aus unserer Pfarrei am nächsten Tag sprachen fast alle über das Essen im Park. Sie beschrieben es als ihr wichtigstes Erlebnis in dieser Woche. Einer von ihnen war so berührt von der Zuneigung der Freiwilligen zu ihren obdachlosen Freunden, dass er darin die Gegenwart Christi erkannt hatte. Eine junge Frau meinte, sie habe so etwas noch nie gesehen. Es sei fast so, als wäre Christus selbst dabei gewesen. 

Am Ende des Abends erinnerte ich alle daran, dass die Schönheit, die Liebe und die Freundschaft bei diesem Essen im Park das sind, wozu Christus uns alle jeden Tag einlädt. Und genau das ist der Grund, warum ich ihnen ein Leben in einer christlichen Weggemeinschaft vorschlage: damit wir uns gegenseitig helfen, Christus in unserem täglichen Leben zu erkennen. Zum Schluss beteten wir alle zur Gottesmutter, um für die schöne Erfahrung der Nächstenliebe zu danken und sie zu bitten, uns zu helfen, dass wir dem treu bleiben, was wir bei diesem Essen mit unseren neuen Freunden erlebt hatten.

Jeden Monat hilft nun eine kleine Gruppe junger Leute aus unserer Pfarrei beim Lunch in the Park mit, um Zeit mit unseren neuen Freunden zu verbringen und zu lernen, aufrichtiger zu lieben.

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