Eine neue Kirche und ein neuer Anfang für Puente Alto

Durch den Bau eines neuen Viertels hat sich auch unsere Pfarrei in Puente Alto vergrößert. Die erste Messe bestätigt, wie sehr die Menschen Christus brauchen.

Dass eine neue Kirche eingeweiht wird, kommt in unserem lieben alten Europa nur noch selten vor, doch in Chile ist es nicht ungewöhnlich. Trotzdem strömten am 7. Juli 2024 unerwartet viele Menschen zum ersten Mal in die neue Kirche in Puente Alto, am Rande von Santiago de Chile, die der Mater admirabilis geweiht ist. Es war ein großes Fest für den ganzen Stadtteil Ciudad de Sol, der schon seit Jahren auf diesen Neuanfang gewartet hatte. So mancher war gerührt, als er die Kirche betrat.

Diese neue Kirche scheint speziell für Ignacio gebaut zu sein, einen autistischen Jungen von zehn Jahren, der an diesem Tag als erster hereinkam und gleich fragte, ob es einen Heiligen Ignatius gibt. Wir erzählten ihm die Geschichte des Gründers der Jesuiten und erklärten ihm: „Auch du kannst eines Tages ein Heiliger werden!“ Er schaute uns verdutzt an und fragte dann: „Kann ich meine Statue dann in die Ecke da stellen?“

Die neue Kirche scheint auch für Doña Rosa gebaut, die geschworen hatte, sie werde erst wieder in die Kirche gehen, wenn dieses neue Gotteshaus eröffnet würde. Kaum hatte sie das Gebäude betreten, suchte sie sich einen Priester für die Beichte.

Die neue Kirche ist nicht zuletzt gebaut für die Kinder und Jugendlichen in dem neuen Viertel. Auch sie wollen Gott begegnen, wie German, der Bürgermeister erklärte, der die Marienstatue außen an der Fassade gestiftet hat.

Die neue Kirche konnte gebaut werden dank der Spende von Doña Alicia, die wünschte, dass sie Maria, der Mater admirabilis, geweiht würde. In ihrer Ansprache erklärte sie, dass Jesus den Menschen nahe gekommen sei durch seine Menschwerdung im Schoß Mariens und auch durch diese Kirche komme Christus den Menschen nah.

Das Hereintreten Gottes in das Leben des Menschen geschieht immer an einem ganz bestimmten Punkt

Diese neue Kirche voller Menschen spiegelt schließlich, wie der Bischofsvikar Don Rodrigo in seiner Predigt sagt, „die Gemeinschaft wider, die die Priester der Fraternità San Carlo untereinander leben und in die sie so viele junge Menschen hineingenommen haben“.

Wir mussten dabei an die Worte von Don Giussani denken: „Das Hereintreten Gottes in das Leben des Menschen geschieht immer an einem ganz bestimmten Punkt, im Fleisch, in Raum und Zeit, wo das Geheimnis hereintritt. Das ist die Idee des Tempels. Wir müssen die Methode annehmen, die Gott gewählt hat, um sich den Menschen zu erkennen zu geben.“

In den letzten Monaten haben wir unter uns viel darüber gesprochen. Wir haben versucht, gemeinsam die Wege zu erkennen, die Gott uns bei diesem neuen Abenteuer führen will, damit wir das erfüllen können, was schon immer unsere Mission war: Christus den Menschen zu verkünden, die er uns anvertraut. Ein wichtiger Teil dieser Überlegungen bezog sich auf die Schönheit der Kirche, die ein grundlegender Teil dieser Verkündigung ist. Dabei hat jedes Detail seine Bedeutung: von dem Bild, das auf dem neuen Tabernakel eingraviert werden sollte, über die Position der Kirchenbänke bis hin zur Entscheidung über die Gottesdienstzeiten. Etwa 800 Menschen haben an der ersten Messe teilgenommen, und viele von ihnen baten um die Sakramente für sich und ihre Kinder. Christus ist und bleibt das, was die Menschen am meisten brauchen, in jedem Alter und in jedem Breitengrad!

Verwandte Inhalte

Alles
  • Zeugnisse

Welche Sprache spricht das Herz?

Nicht einmal Sprachschwierigkeiten können uns daran hindern, das mitzuteilen, was uns am Herzen liegt. Ein Zeugnis aus der ungarischen Hauptstadt.

  • Andrew Lee
Lesen